Acrylatkleber entfernen – so lösen Sie den Klebstoff von Holz, Glas & Co.
2-Komponenten-Acrylatkleber hat zahllose Einsatzbereiche und kommt für diverse industrielle und gewerbliche Produkte zum Einsatz. Ob als Fugenkleber oder zum Verkleben von Bodenbelägen – in jedem Haushalt halten verschiedene Objekte und Materialien dank Acrylatkleber zusammen. Beim Lösen und Entfernen des Klebstoffes sind ausgehärtete Rückstände keine Seltenheit. Unser Artikel zeigt, wie Sie richtig vorgehen und Acrylatkleber verlässlich entfernen können.
Was ist Acrylatkleber?
Mit dem Begriff ist grundsätzlich ein 2-Komponenten-Acrylatkleber gemeint. Der synthetische Klebstoff besteht aus zwei separaten Komponenten, die hochreaktiv sind und erst kurz vor dem Verkleben miteinander vermischt werden. Einzeln entfalten beide Bestandteile keine Klebekraft, erst durch das Vermischen entsteht ein hochgradig wirksamer Klebstoff.
Verkauft wird Acrylatkleber in zwei separaten Kartuschen, die mittels Düsen von Hand- und Heimwerkern nach einem vorgegebenen Mischungsverhältnis zu vermischen sind. Im größeren Umfang verwenden Industrieunternehmen dieses Prinzip, um thermoplastische Kunststoffe und weitere Materialien miteinander zu verkleben.
Typische Acrylatkleber-Eigenschaften im Überblick
- Acrylatkleber ist besonders witterungsbeständig und altert nur sehr langsam. Was für die erhoffte Klebewirkung von Vorteil ist, erschwert beim Acrylatkleber das Entfernen.
- Auch der Einwirkung von Sauerstoff und UV-Strahlung hält der Kleber mühelos stand. Hiermit ist er ideal für alle Außenanwendungen geeignet, um Wind und Wetter über Jahre hinweg standzuhalten.
- Durch das Wirkprinzip als 2-Komponenten-Acrylatkleber lassen sich die einzelnen Komponenten nach der einmaligen Vermischung nicht mehr auftrennen. Die erwünschte, hohe Klebekraft bleibt so während des Lösens des Klebers erhalten, der auf vielen Oberflächen fest und ausgehärtet verbleibt.
- Weitere Acrylatkleber-Eigenschaften sind die Festigkeit gegenüber Zug- und Druckkräften, sowie die Eignung für nahezu jeden Untergrund, von Metall und Glas bis zu Holz und Kunststoffen aller Art.
Acrylatkleber: Gefahr für die Gesundheit?
In jüngerer Vergangenheit achten Unternehmen und Verbraucher zunehmend auf nachhaltige und gesundheitliche Aspekte. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auf die chemische Zusammensetzung von Klebstoffen aller Art zu achten, der 2-Komponenten-Acrylatkleber stellt keine Ausnahme dar. Allerdings muss bei einem sachgemäßen Gebrauch keine gesundheitliche Gefährdung gefürchtet werden. Hierzu informieren auch die einzelnen Hersteller der Klebeprodukte. Übrigens: Acrylatkleber kann sogar einen gesundheitlichen Nutzen haben und kommt seit einigen Jahren vermehrt im medizinischen Umfeld zum Einsatz.
Acrylatkleber entfernen – so lösen Sie Klebereste richtig ab
So fest und sicher Verbindungen mit Acrylatkleber sind – das Lösen vom Untergrund kann bei Sanierungen, Modernisierungen oder Umbauten gewünschten sein. Bei Produkten mit einer geringeren Klebekraft kann das Ablösen mit warmem Wasser und Seife ausreichen. In vielen Anwendungsfällen ist Acrylatkleber jedoch hartnäckiger, hier kann einer der nachfolgenden Tipps weiterhelfen.
Wichtig: Bei Anwendung jeder Methode sollten Sie vorsichtig vorgehen! Im Idealfall verwenden Sie das Lösungsmittel zunächst an einer wenig sichtbaren Stelle, damit keine unerwünschten Veränderungen an Material und Untergrund eintreten.
1. Entfernung mit Aceton
Aceton, beispielsweise als Nagellackentferner bekannt, ist ein zuverlässiges Hilfsmittel, um Acrylatkleber zu entfernen. Tragen Sie das Aceton mit einem weichen Tuch oder einem Wattebausch auf der verklebten Stelle auf. Dies hilft auch, Rückstände des Klebers zu entfernen, falls Sie den Acrylatkleber bereits mit anderen Mitteln grundlegend entfernt haben.
2. Entfernung mit Klebeentferner
Der Fachhandel hält spezielle Lösungsmittel bereit, mit denen Sie nicht nur Acrylatkleber entfernen können. Angeboten werden die Hilfsmittel als Spray, das Sie bereits in einer geringen Dosierung effektiv anwenden können. Achten Sie beim Kauf der speziellen Klebeentferner auf eine Eignung für Acrylatkleber. Je nach Produkt sollten Sie beim Aufsprühen mit einem Mundschutz arbeiten, damit die enthaltenen Lösemittel für Acrylatkleber die Gesundheit nicht gefährden.
3. Manuelle Entfernung
Bei empfindlichen Untergründen wie Holz kann die Nutzung von chemischen Lösungsmitteln zum Problem werden. Zwar lässt sich mit den genannten Hilfsmitteln der Acrylatkleber entfernen, jedoch drohen Flecken und Verfärbungen. Hier sind eine Abziehklinge bzw. ein scharfes Messer die bessere Wahl. Ziehen Sie die scharfe Klinge vorsichtig über die Oberflächen, um Klebereste zu lösen. Ein ruhiges Händchen ist nötig, damit die bearbeitete Fläche nicht verkratzt wird.
Holz, Glas und mehr – die Oberflächen spielen eine Rolle
Nicht nur bei einer Holzoberfläche gilt es, besonders vorsichtig zu arbeiten. Jedes Material, von Glas bis zu unedlen Metallen, bringt seine Herausforderungen beim Lösen des Acrylatklebers mit sich. Da der Kleber für diese und weitere Materialien geeignet ist, sollten Sie im Vorfeld genau planen, wie Sie den Acrylatkleber lösen.
Viele Hersteller von Lösungsmitteln für Acrylatkleber geben praktische Tipps, für welche Material-Verbindungen ihr Produkt am besten geeignet ist. Je nach Inhaltsstoffen können Oberflächen aus Metall oder Kunststoff angegriffen werden, bei Glasflächen ist eher ein Verkratzen der Fläche zu vermeiden. Unter Umständen müssen beim Entfernen des Acrylatklebers unterschiedliche Hilfsmittel je nach Untergrund zum Einsatz kommen.
Wie lassen sich Rückstände des Klebers vermeiden?
Wenn Sie Acrylatkleber entfernen, entstehen die gleichen Probleme wie bei anderen Klebstoffen: Oft lässt sich eine grobe Menge des Klebers lösen, allerdings bleiben ungleichmäßige Rückstände auf der Oberfläche zurück. Um dies zu verhindern, halten Sie sich an die nachfolgenden Tipps:
- Die beste Vorbereitung für eine spätere Entfernung leisten Sie vor dem Auftragen des Klebemittels. Achten Sie darauf, dass Sie auf einer staubfreien und sauberen Fläche arbeiten. Je ebenmäßiger diese im Moment des Verklebens ausfällt, umso einfacher wird sich zu einem späteren Zeitpunkt der Acrylatkleber entfernen lassen.
- Arbeiten Sie bei der Entfernung des Klebstoffes möglichst gleichmäßig. Wenn Sie den Klebstoff mit manuellen Hilfsmitteln lösen, arbeiten Sie vorsichtig mit einer fließenden Bewegung. Bei einem ungleichmäßigen und ruckartigen Handeln steigt das Risiko, dass stückweise Reste zurückbleiben.
- Warmes Wasser und Seife greifen fast keine Oberfläche an und sing gute Hilfsmittel, wenn Sie Acrylatkleber entfernen durch die Hersteller angepriesen. Es schaden somit nicht, diese im ersten Schritt auszuprobieren, bevor Sie eines der oben genannten Hilfsmittel verwenden.
Gibt es Alternativen, um Acrylatkleber zu entfernen?
Selbst bei allen genannten Hilfsmitteln kann eine restlose Entfernung im Einzelfall zum Problem werden. Haben Sie sich für einen Acrylatkleber mit Eigenschaften entschieden, die für eine extrem starke Klebekraft und haltbare Verbindung sorgen, sollte über Alternativen zum Lösen des Klebstoffes nachgedacht werden.
Hierbei kommt es darauf an, wie Sie die betroffene Fläche zukünftig nutzen wollen. Soll beispielsweise das Badezimmer mit neuen Kacheln und Fugen versehen werden, können die Kleberückstände durch Verputzen der Wand erhalten bleiben und in eine neue, glatte Fläche eingearbeitet werden. Eine solche Vorgehensweise sollte natürlich nur als letzter Kompromiss verstanden werden.
Sie möchten Acrylatkleber entfernen? Wir helfen Ihnen weiter!
Als Spezialist für individuelles Klebeband sind wir mit zahllosen Anwendungsfällen von Klebstoffen bestens vertraut. Wir informieren Sie deshalb gerne zu Themen wie Acrylatkleber, Gesundheit und Klebekraft. Außerdem zeigen wir auf, in welchen Fällen ein leistungsfähiges Klebeband zur idealen Alternative gegenüber einem 2-Komponenten-Acrylatkleber wird. Zögern Sie nicht, uns direkt anzusprechen und lassen Sie sich beraten, welche Klebebänder und -produkte zu Ihren Projekten passen.